Wohnmobil | Törnbericht

mit dem eigenen Wohnmobil auf das Wasser

Reisebericht von Gästen aus der Schweiz, nach ihrem Törn mit dem eigenen Wohnmobil auf dem Wasser −

Skeptisch waren wir nicht und doch haben wir uns gefragt, was die Sache für einen Haken haben könnte. Zu verlockend klingt das Angebot: Wohnmobil auf Floss von mueritzboot.de geparkt und fertig ist das eigene Hausboot.

Um es vorweg zu nehmen: Die Sache hat, außer einem Boots-, keinerlei andere -haken und wir haben einen der speziellsten und schönsten Urlaube unseres bisherigen Lebens genossen.
Autorin: L.R., Kundin (51) aus der Schweiz

Marina Buchholz im Müritzarm

In Buchholz empfängt uns das Ehepaar Brand freundlich und bestimmt. Das Wohnmobil wird unter Jürgens Anweisungen in Zeitlupe rückwärts auf das Floss geparkt. Danach richten er und seine Frau in null Zeit das Floss her − da entsteht ein Verdeck gegen Sonne und Regen, dort wird das Wohnmobil festgezurrt. Die darauffolgende dreistündige Einweisung von Jürgen Brand (eine Mischung aus Theorie (viel) und Praxis (wenig) erklärt einem auf effiziente und kompetente Weise, was man alles wissen muss und schon ist man alleine unterwegs.

Camping auf der Mecklenburger Seenplatte

Das Erlebnis:
Viel wichtiger als die Stationen, die wir abgefahren sind erscheint es mir, das Gefühl auf dem Floss zu beschreiben. Man tuckert im Schritt-Tempo und so hat man auch etwas von dieser unbegrenzten, praktisch unverbauten paradiesischen Seen- und Naturkanal-Landschaft. Vom wundervollen Geräusch, wenn das Wasser gegen den Bug (wobei von "Bug" keine Rede sein kann, eigentlich fährt man eine 4x14m große Kiste umher) plätschert. Vom Wind, der einem sanft oder auch mal kräftig um die Ohren zieht. Von den Schwänen und Enten, die immer wieder erwartungsvoll zu einem hinsteuern in der Hoffnung, dass man gerade am Essen und ein großzügiger Mensch sei. Ein solcher Tag, vielleicht noch mit einem Bad im sehr sauberem Wasser, direkt vom Floss aus und besser als jede Dusche, ein solcher Tag, den man bei Aperitif und Sonnenuntergang im Hafen oder irgendwo draußen in einer einsamen Bucht abrundet − das ist das Paradies auf Erden.

Die Stationen:
Wir beschränken uns nach Tipp von Jürgen Brand auf das Fahren in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte, wo man im Gegensatz zum großen Müritzsee keine Schwimmweste tragen muss − wenn man mit der Charterbescheinigung unterwegs ist. Unsere 9-tägige Reise hatte die folgenden Destinationen:

Tag 1:
Fahrt bis Mirow, davor passieren einer ersten Schleuse. (Das macht Eindruck, ist aber kein Hexenwerk. Tipp: Gut beobachten, was die anderen so tun.) Übernachtung im Hafen Bootsservice Rick an der Schlossinsel Mirow. Für Verliebte: Es gibt da eine kreisrunde wunderhübsche Liebesinsel (heisst wirklich so!), direkt neben dem schmucken kleinen Hafen. Auch Restaurants in der Nähe, besonders zu empfehlen die Pizzeria Della Casa mit echtem hauchdünnem sizilianischem Teigboden.

Tag 2:
Fahrt bis in den Labussee, Übernachtung draußen in einer Bucht, romantischer geht es gar nicht.

Tag 3:
Fahrt bis Yachthafen Priepert im Ellenbogensee.

Tag 4:
Fahrt bis Marina am Röblinsee, dort Besuch von Fürstenberg − man beachte die Kirche im Zentrum! Gute Einkaufsmöglichkeiten (Lebensmittel, Apotheke). Übernachtung draußen in einer Bucht im Röblinsee.

Tag 5:
Wir beschließen, nicht bis nach Lychen zu fahren sondern Richtung Rheinsberg und ohne Stress. Fahrt bis kleiner Pälitzsee, Kleinzerlang Landhafen, Boot und Mehr. Dort bitte den gewöhnungsbedürftigen Hafenmeister, der einen einweist, cool nehmen. Er meint es nicht so, wie er rüberkommt.

Tag 6:
Bis Rheinsberger Marina gefahren. Einkaufsmöglichkeiten. Im Cafe Tucholsky direkt am Hafen hervorragend gegessen. Marina ansonsten nichts besonders und etwas umständlich. Wieder nach draußen in eine Bucht gefahren und lieber da, in der Zweisamkeit mit der Natur, übernachtet.

Tag 7:
Langsam, langsam geht es zurück Richtung Buchholz. Wir übernachten in einer Bucht im Labussee.

Tag 8:
Wir übernachten ein zweites Mal im Hafen Bootsservice Rick an der Schlossinsel Mirow, weil es uns da so gut gefallen hat.

Tag 9
Übernachtung in einer Bucht im kleinen Müritzsee, nach Buchholz ist es nun nicht mehr weit. Wir genießen noch einmal die einmalige Atmosphäre, lauschen dem Schilf.

Fazit:
Einzigartiger Traumurlaub! Unsere Augen haben sich bis zuletzt nicht an die Schönheit gewöhnt. Und es ist eben überall schön, deshalb: Einfach rumgondeln, es spielt keine Rolle, wo man ist, wenn man Wasser liebt. Wir jedenfalls haben das bestimmt nicht zum letzten Mal gemacht und ich überlege mir gerade, ob es schlau war, diesen Reisebericht überhaupt zu schreiben …

Wohnmobil auf der Müritz